Blumenwiesen im Burggrafenamt

In neun Gemeinden des Bezirks entstehen naturnahe Blumenwiesen, zum Nutzen von Tieren und Menschen. ...

Veröffentlichungsdatum:

07.08.2025

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3 Minuten

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In neun Gemeinden des Bezirks entstehen naturnahe Blumenwiesen, zum Nutzen von Tieren und Menschen.

Blaue Glockenblumen und blaue Wiesensalbei, lila „Blutschwitzer“, gelber Knollen-Hahnenfuß und weiße Klatschnelke. Blumenwiesen sind ein Genuss für das Auge der Menschen und ein unersetzlicher Lebensraum für Bestäuberinsekten wie Schmetterlinge, Wildbienen und Schwebfliegen, aber auch für Amphibien, Vögel und Säugetiere. Kein Lebensraum auf der Erde beherbergt derart viele Pflanzenarten auf engstem Raum.

Blumenwiesen waren in Südtirol früher weit verbreitet, denn sie sind das Ergebnis der traditionellen Bewirtschaftungsweise. Die Blumen haben sich an das regelmäßige und relativ späte Mähen angepasst – und könnten ohne Mahd gar nicht überdauern. Doch heute sind Blumenwiesen durch zu häufiges und frühes Mähen, durch zu viel Wirtschaftsdünger und Gras-Nachsaaten bedroht.

Das Burggrafenamt stellt sich diesem Trend entgegen und beteiligt sich am Projekt Blumenwiesen, das vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg, dem Verein Sortengarten Südtirol und dem Institut für Alpine Umwelt des Forschungszentrums Eurac Research durchgeführt wird, mit Förderung der Stiftung Südtiroler Sparkasse und in Zusammenarbeit mit dem Verein Filiera Futura.

Ziel des Projekts ist es, Rasen- und Brachflächen in artenreiche Blumenwiesen zu verwandeln und die Biodiversität in Siedlungsräumen zu fördern.

Derzeit sind neun Gemeinden im Burggrafenamt beteiligt: Meran, Kuens, St. Leonhard und Nals haben ihre Blumensamen im Herbst 2024 ausgesät, Partschins, Algund, Naturns und Lana in diesem Frühjahr, Proveis wird im Herbst folgen. Die Gemeinden suchen geeignete Flächen und kümmern sich um Aussaat und die Pflege. Beratung und ortstypische Samen werden den Gemeinden kostenfrei zur Verfügung gestellt.  

Die Mahd nützt den Blumen, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt erfolgt und die Blumen noch reife Samen entwickeln können. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, Insekten und andere Tiere in der Wiese zu schonen, etwa indem man Balkenmäher verwendet anstatt Motorsensen und Mulchgeräte, indem man die Schnitthöhe möglichst hoch einstellt und die Mähgeschwindigkeit reduziert. Wiesen, die im Herbst nicht oder nur zum Teil gemäht werden, sind ein wichtiger Überwinterungslebensraum für Insekten. Deshalb lässt man einen Randstreifen entlang einer Hecke oder eines wenig einsichtigen Teiles der Wiese als Überwinterungsort für viele kleine Insekten und deren Larven bis zum Frühjahr stehen.

Auch im eigenen Garten lässt sich ein Blühstreifen anlegen. Wie man selbst eine Blumenwiese anlegt, kann man im „Blumenwiesen-Handbuch“ nachlesen, das man auf www.blumenwiesen-pratifioriti.bz.it/institutionen herunterladen kann. Wichtig ist dafür aber die Wahl der geeigneten Samen, möglichst Wildpflanzen aus der entsprechenden biogeografischen Region. Je näher Spender- und Empfängerflächen liegen, desto besser. Informationen und Beratung gibt es beim Verein Sortengarten Südtirol e.O. (www.sortengarten-suedtirol.it), Amt für Natur, Naturmuseum Südtirol oder auf den regelmäßig in vielen Orten stattfindenden lokalen Saatgutmärkten. Das verfügbare lokale Saatgut wird händisch oder in kleinen Mengen gesammelt und ist im Handel derzeit noch nicht erhältlich.

So entstehen in Zusammenarbeit von Gemeinden und Bevölkerung wertvolle Lebensräume – und schön sind sie auch noch!

Blumenwiesen sind ein Genuss für das Auge der Menschen und ein unersetzlicher Lebensraum für Insekten./I prati fioriti sono un piacere per gli occhi e, allo stesso tempo, un habitat insostituibile per gli insetti.

Foto: Blumenwiesen sind ein Genuss für das Auge der Menschen und ein unersetzlicher Lebensraum für Insekten.


Klima Tipp: Blumenwiese selbst gemacht

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Zuletzt aktualisiert: 17.10.2025, 07:25 Uhr

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